Der erste Eindruck entscheidet – immer mehr gilt dies auch für Verpackungen. Längst ist die Produktverpackung als fester Bestandteil des Marketings anerkannt. Sie steigert die Attraktivität einer Ware und liefert Händlern und Konsumenten auf einen Blick oft auch wichtige Produktinformationen. Möglichst hochwertige und attraktiv bedruckte Verpackungen – dieses Ziel verfolgt auch Stiebel Eltron, ein Unternehmen aus der Elektroindustrie, das speziell im Heizungs- und Lüftungsbereich tätig ist. Bislang setzte Stiebel Eltron bei den Verpackungen für seine unterschiedlichen Warmwasser-Durchlauferhitzer auf den Offsetdruck. Dies war allerdings aufgrund der vielen Varianten verbesserungswürdig. Mit Schumacher Packaging und dem innovativen Digitaldruck hat Stiebel Eltron jetzt eine hochwertige Alternative gefunden. Als erster deutscher Verpackungshersteller überhaupt bietet Schumacher Packaging solch ein innovatives Digitaldruck-Verfahren an. Stiebel Eltron gewinnt damit beim Verpackungsdruck eine bislang nicht gekannte Flexibilität und kann auch kleine Losgrößen wirtschaftlich rentabel produzieren lassen.
Die Stiebel Eltron-Gruppe ist ein international agierendes Unternehmen, das weltweit zu den Marktführern in den Bereichen Haustechnik und erneuerbare Energien zählt. Das Unternehmen wurde im Jahr 1924 von Dr. Theodor Stiebel gegründet und befindet sich noch heute in Familienbesitz. Der Hauptstandort und zugleich die größte Produktionsstätte ist das niedersächsische Holzminden. Viele Millionen Elektro-Warmwasser- und Heizgeräte sowie Systeme und Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien werden hier produziert. Am Standort Eschwege stellt man Kleinspeicher, Kochendwassergeräte und Händetrockner für den weltweiten Markt her sowie auch alle thermoplastischen Bauteile, die die Unternehmensgruppe benötigt.
Offset braucht hohe Auflagen
Seine Produkte vertreibt Stiebel Eltron insbesondere über Großhändler, die wiederum die Produkte an Elektro- sowie Heizungs-, Gas- und Wasserinstallateure weitervertreiben. Vereinzelt sind im Ausland auch kleinere Geschäfte oder Baumärkte unter den Abnehmern. Dort, am Point of Sale, nehmen natürlich auch Endkunden die Verpackungen in Augenschein, bevor sie ein Produkt kaufen. Und für viele Verbraucher ist eine attraktive Verpackung ein wichtiges Kaufargument. Daher sollten Verpackungen optisch ansprechend gestaltet sein und auch weitere Produktinformationen enthalten. Bisher verwendete Stiebel Eltron offsetbedruckte Verpackungen. Eine Standardverpackung mit mehreren Druckbildern kann im Offsetdruck jedoch schnell kostenintensiv werden. So benötigt das Unternehmen für Lieferungen beispielsweise in die USA ein anderes Druckbild als für den DACH-Raum – und damit auch verschiedene Druckplatten. Offsetdruck rentiert sich nur bei hohen Auflagen, und Änderungen im Druckbild vorzunehmen, ist beim Offsetdruckverfahren sehr aufwendig. Auf Dauer war dies keine zufriedenstellende Lösung. Dennoch wollte Stiebel Eltron die hohe Qualität, die der Offsetdruck bot, bewahren. Artjom Gladkich, Strategischer Einkäufer bei Stiebel Eltron, erklärt: „Wir haben uns damals auch andere Druckverfahren angeschaut und beispielsweise den Flexodruck als Alternative in Betracht gezogen. Allerdings konnte er unseren Qualitätsansprüchen nicht gerecht werden.“
Ein Messebesuch weckt die Neugier
Die Wende leitete ein Messebesuch auf der FachPack in Nürnberg im Jahr 2015 ein. Dort traf Stiebel Eltron auf Schumacher Packaging, einen der größten inhabergeführten Hersteller von Verpackungen aus Well- und Vollpappe. Der Stammsitz des Familienunternehmens liegt im oberfränkischen Ebersdorf bei Coburg. Die Schumacher Packaging Gruppe hat heute dreizehn Produktionsstandorte, in Deutschland, Polen, den Niederlanden und Tschechien. Auf der FachPack 2015 präsentierte der Verpackungsspezialist eine Weltneuheit: hochmoderne Highspeed-Digitaldrucktechnik. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Metern pro Minute und bis zu einer Breite von 130 Zentimetern lassen sich damit Fotos, Grafiken und Texte in hoher Qualität auf Verpackungen aufbringen. „Als wir das sahen, war unser Interesse gleich geweckt“, erklärt Gladkich. „Der Digitaldruck versprach eine hervorragende Alternative zum teuren Offsetdruck und zum qualitativ schlechten Flexodruck zu sein.“ Schumacher Packaging stellte auf der Messe die Fähigkeiten der neuen Digitaldrucktechnik unter Beweis. „Wir haben uns direkt vor Ort Probedrucke von Schumacher Packaging zeigen lassen und mit Mustern von den Unternehmen verglichen, mit denen wir derzeit auch im Austausch waren“, erinnert sich Gladkich. „Unsere Idee, in den Digitaldruck zu investieren, wurde zunächst belächelt. Doch als sie dann die Ergebnisse sahen, waren sie von der Qualität überrascht.“ Die Digitaldruck-Technologie für Verpackungen ist tatsächlich bahnbrechend. Weltweit gibt es derzeit nur wenige Maschinen dieser Art, und Schumacher Packaging ist in Deutschland Vorreiter im Umgang mit der neuen Drucktechnologie.
Eine Herausforderung für beide Partner
Mit ihrer Kooperation beim Digitaldruck betraten beide Unternehmen Neuland. „Wir wussten, dass das Projekt auch für Schumacher Packaging eine Herausforderung bedeuten würde“, berichtet Gladkich. „Insofern war die Entscheidung für den Digitaldruck auch ein Wagnis für uns. Es war allerdings eins, das wir bis heute nicht bereut haben.“ Es galt, zwischen verschiedenen Faktoren abzuwägen: Was würde passieren, wenn die Maschine ausfällt? Schließlich kann bei einem Prototypen nicht sofort ein Ersatz zur Verfügung gestellt werden. Und Stiebel band sich durch die Umstellung auf den Digitaldruck zugleich an einen einzigen Verpackungshersteller. Eine Herausforderung beim neuen Digitaldruck bestand darin, die exakte Farbnuance zu finden: Bei Stiebel war das typische Stiebel-Rot entscheidend, das man so exakt wie nur möglich treffen wollte. Dazu wurden Farben zunächst permanent neu gemischt und ausprobiert. Für die entscheidenden Personen bei Stiebel Eltron war dennoch schnell klar, dass sie das Projekt unbedingt gemeinsam vorantreiben wollten – zumal es beide Partner verbindet, dass sie sich als Familienunternehmen in ihren Branchen etabliert haben. Am Ende war für Stiebel Eltron klar, dass das Druckergebnis des Digitaldrucks fast so hochwertig ist wie beim Offsetdruck.
Schnelle Fortschritte mit dem Digitaldruck
Auf Tests Ende 2015 folgte im März 2016 der Produktivstart: Schumacher Packaging lieferte erste Verpackungen an Stiebel Eltron aus. „Wir haben in dieser Phase sehr eng mit Schumacher Packaging zusammengearbeitet“, erläutert Mario Peters, Projektmanager Werbung bei Stiebel Eltron. „Das war für die Qualitätskontrolle bei dem damals völlig neuen Verfahren auch sinnvoll.“ Die beiden Partner arbeiten inzwischen seit über zwei Jahren erfolgreich zusammen und haben dabei immer wieder, wo notwendig, Optimierungen an Prozessen und Abläufen vorgenommen. „Wir haben gemeinsam beispielsweise einen Leitfaden zur Datenübertragung entwickelt“, berichtet Peters. Für den Digitaldruck ist es notwendig, die Druckdaten etwas anders aufzubereiten, auch dafür waren entsprechende Schritte zu etablieren. „Wir haben von dem Know-how der Mitarbeiter bei Schumacher Packaging stark profitiert“, erinnert sich Gladkich. „Insbesondere die Art, wie die Daten aufbereitet sein müssen, damit man genau die Qualität erreicht, die man erreichen will – dabei konnten wir uns voll und ganz auf Schumacher Packaging verlassen.“ Zu Beginn des Projekts arbeiteten die Marketing- und die Einkaufs-Abteilungen von Stiebel Eltron sehr eng mit der Druckvorstufe und der Lithographie-Abteilung von Schumacher Packaging zusammen und standen im ständigen Austausch. Daher gab es auch Besuche vor Ort in Ebersdorf, bei denen die Mitarbeiter von Stiebel die Qualität der Verpackungen für die Warmwasser-Durchlauferhitzer genau überprüfen konnten. Die Vorzüge des Digitaldrucks überzeugten. „Unsere Marketingabteilung war sehr froh, dass wir auch mit Digitaldruck das Corporate Design unseres Unternehmens ohne Qualitätseinbußen umsetzen können“, sagt Gladkich.
Erfolg auf ganzer Linie
Mittlerweile profitiert Stiebel Eltron nicht nur von einer hervorragenden Druckqualität, sondern auch von einem spürbar gesunkenen finanziellen Aufwand: Der Digitaldruck verringert die Kosten gegenüber dem Offsetdruck, weil bei kleineren Auflagen nicht immer wieder neue Druckplatten benötigt werden. Er macht kleine Serien möglich, und Stiebel Eltron muss keine Mindestlosgrößen mehr bestellen. Zudem lagert Schumacher Packaging die Verpackungen im Hochregallager ein. So ist für eine effiziente Just-in-Time-Lieferung der Produkte gesorgt. Insgesamt gibt es inzwischen 20 verschiedene Kartons, die für Stiebel Eltron in Kleinserien per Digitaldruck veredelt werden. Dabei wertet der Digitaldruck das Erscheinungsbild der Verpackungen noch weiter auf, denn in der Druckfarbe befinden sich spezielle Glanzpunkte, die ein besonders hochwertiges Druckbild ergeben – ohne zusätzlichen Glanzlack.
Die gewünschte Flexibilität
Stiebel Eltron ist heute in der Lage, sehr flexibel auf neue Marktanforderungen zu reagieren: Erschließt das Unternehmen einen neuen Markt, kann es die Verpackungen jetzt variabel anpassen. Auch Änderungen am Kleingedruckten auf den Verpackungen kann Stiebel Eltron jederzeit vornehmen. Es steht fest, dass Stiebel Eltron und Schumacher Packaging ihre Kooperation in Sachen Digitaldruck fortsetzen. Insbesondere die Marketingabteilung von Stiebel Eltron und die Druckvorstufe bei Schumacher Packaging sind in ständigem Kontakt: um das Verpackungsportfolio stetig zu erweitern und das große Potenzial des zukunftsweisenden Digitaldrucks noch stärker auszuschöpfen.